Die Welt ist ein Dorf & Singapore is a fine country

31 01 2013

Nachdem ich schon mehrere Tausend Kilometer mit dem Bus zurückgelegt habe, durfte ich zuletzt mal wieder den Luxus einiger Flüge genießen. Die Stationen waren Bangkok (Thailand) – Singapur – Brisbane (Australien) – Auckland (Neuseeland). Zeit für ein Update, was so alles passiert ist…

Singapur war für 2 Monate das vorerst letzte Land meiner Route durch Südostasien. Abgesehen von der topographischen Lage hatte Singapur jedoch NICHTS mit Südostasien gemeinsam. Kulturschock! Saubere Straßen, teure Einkaufsmeilen, futuristisch aussehende Gebäude und niemand, der mich auf der Straße alle 5 Minuten anquatscht, ob ich denn nicht eine Tuk-Tuk-Fahrt, was zu essen oder wenigstens ein Armband kaufen wolle. Singapur ist ein hochmodernes Land, das viel Wert auf Sauberkeit, Sicherheit und Ordnung legt. Wer das nicht respektiert, wird schnell mit ein paar Dollar zur Kasse gebeten. So hat sich unter den Bewohnern auch der sarkastische Running-Gag „Singapore is a fine country“ entwickelt. Für die des Englischen nur wenig Mächtigen: „fine“ heißt nicht nur „schön“, sondern kann auch „Strafe“ bedeuten. Sehr witzig fand ich auch die Durchsagen in der Metro: „If you see any suspicious-looking person or item, please contact the staff immediately.” – Wie sieht denn bitte ein verdächtig aussehender Mensch aus?

Landung in Singapur

Singapore is a fine country

Modernste Gebäude im Zentrum Singapurs:

Abgesehen von den üblichen Unternehmungen war Singapur auch ein neues Abenteuer hinsichtlich der Unterkunft. An die Leute da draußen, die noch nie Couchsurfen waren: Tut es! Eine kurze Erklärung für die Unwissenden: Grundsätzlich umfasst Couchsurfen das Bereitstellen einer Couch, eines Bettes, einer Hängematte (oder was auch immer zur Verfügung ist) für andere Reisende als Unterkunft. Wie cool, ein kostenloser Schlafplatz! – Könnte man denken. Der viel tiefere Sinn liegt aber im kulturellen und menschlichen Austausch, dessen Erfolg je nach aufeinander treffenden Persönlichkeiten von „mega genial“ bis „nie wieder“ reichen kann. Bei mir war es Ersteres. In meiner Zeit in Singapur habe ich bei einer Frau namens Naz und ihrem kleinen Sohn gewohnt und wurde sehr herzlich aufgenommen, obwohl wir uns vorher gar nicht kannten. Das traf übrigens auch auf die vier Katzen im Haus zu. Interessante Gespräche über kulturelle Unterschiede und Miterleben des ganz normalen Wahnsinns (Alltag) waren Teil des Aufenthalts. So habe ich mir beispielsweise ein von Naz organisiertes Rugby-Turnier zwischen verschiedenen Schulen angeschaut. Was hätte es für eine bessere Vorbereitung auf mein nächstes Reiseziel und wohl Rugby-verrücktestes Land der Welt Neuseeland geben können…?

Naz mit Sohn

Sentosa Island

Kunst am Flughafen in Singapur

…aber die Vorbereitung konnte noch getoppt werden. Dank moderner Technologie wird jeder Fluggast heutzutage mit Entertainment vom Feinsten ausgestattet: Ob Filme, Musik oder Nachrichten, auch in luftiger Höhe verpasst man nichts von der Welt. Da es von Singapur nach Neuseeland nochmal beinahe so weit ist wie von Deutschland nach Singapur, hatte ich ausreichend Zeit, um mich auf das Land der Hobbits ausgiebig vorzubereiten.

Auf dem Weg nach Mittelerde stand ein Zwischenstopp in Brisbane auf dem Programm. Ich hatte keine zehn Schritte aus dem Flugzeug getan, da läuft mir auch schon der erste Deutsche über den Weg, der ebenso mit Rucksack auf dem Rücken Neuseeland erobern wollte… überall diese Deutschen! Davon gibt es doch zu Hause schon so viele. Noch besser war es in der Warteschlange zur Passkontrolle in Auckland, als ich einen Tischtenniskollegen traf, mit dem ich mich erst vor ein paar Monaten in Deutschland noch auf einem Turnier duelliert hatte. Wie nicht anders zu erwarten, sind wir uns einige Tage später nochmal (ohne Verabredung) in einer völlig abgelegenen Lodge in einem noch weniger bekannten Dorf über den Weg gelaufen. Mehr solcher Geschichten? Kein Problem! In Südostasien ist es mir häufiger passiert, dass ich einige Backpacker erst in Thailand, später in Laos oder Vietnam wieder getroffen habe. Okay, das liegt ja alles noch recht nah beieinander und kann passieren. Aber der Gipfel war, als ich in Neuseeland neulich eine Eidgenossin wieder getroffen habe, die ich zuvor im über 9000 km entfernten Kambodscha kennengelernt hatte. Was soll man dazu sagen? Die Welt ist ein Kuhdorf!

In Neuseeland gibt es zwar auch einige Kühe, aber noch viel mehr Schafe: etwa 10-mal so viel wie Einwohner. Seit ein paar Tagen bin ich nun mit einigen anderen Reisenden (die Hälfte ist deutsch…) in einem Bus in absoluten Traumlandschaften unterwegs. Die genauen Orte könnt ihr wie immer meiner Route entnehmen. Jetzt gibt es zunächst ein paar Bilder aus Neuseelands größter Stadt Auckland, bevor ich euch das nächste Mal mit exzellenten Aufnahmen aus herrlicher Natur verwöhnen werde 🙂

 

 

 



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